Tante Erika…
…oder der beispielhafte Erhaltungswille früherer Generationen im Umgang mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs
Im August 1999 wurde die Sammlung von umfunktionierten und reparierten Alltagsgegenständen um eine wesentliche Abteilung erweitert. Die Gegenstände stammen aus dem Nachlass von Nana Petzets 1998 im Alter von 90 Jahren verstorbenen Großtante Erika und ihres im selben Jahr, im Alter von 94 Jahren verstorbenen Großonkels Hermann. Das Ehepaar Dupré lebte seit 1950 in einem einsam gelegenen Haus in den österreichischen Alpen. Nana Petzets Großtante, die wohl die meisten der Gegenstände repariert hat, gehörte der Generation an, die schwierige Zeiten mit den Folgen zweier Weltkriege miterlebt hat und besonders in der Nachkriegszeit in vielen Lebensbereichen unter erheblichem Mangel zu leiden hatte. Die aus dieser Erfahrung resultierenden Objekte sind Zeugnisse einer in Westeuropa untergehenden Kultur des wertstoffbewahrenden Umgangs mit Gegenständen des täglichen Gebrauchs und wurden in verschiedenen internationalen Themenausstellungen gezeigt, so 2000 in der Ausstellung Models of Resistance im Overgaden, Institute of Contemporary Art in Kopenhagen und 2004 in der Ausstellung Flickgut im Gewerbemuseum Winterthur.
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2 Foto aus dem Nachlass von Erika und Hermann Dupré. Erika Dupré trinkt Kaffee mit ihrer Schwester Traudel,
Foto ca. 1978.
3 Eineinhalb Jahre nachdem Hermann und Erika verstorben sind, kommen die Erben und übernehmen das Haus Dupré in den Alpen.
4 Zunächst wird die Küche ausgeräumt und renoviert.
5 Gläser mit Marmelade, die zum Teil 20 Jahre alt ist. Ein Nachbarbauer benutzt sie als Schweinefutter.
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7 Die Existenzberechtigung jedes einzelnen Einrichtungsgegenstands wird in Frage gestellt, sogar die des Hauses selbst.
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10 Auch über diese Dinge wurde entschieden, sie werden zum Recyclinghof gebracht.
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13 Unbeschichtetes Holz wird im Garten verbrannt oder benutzt, um den Kachelofen zu heizen.
14 Ekka frænka (Tante Erika), Gallerí one o one, Reykjavík, Island
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17 Ekka fraenka (Tante Erika) im Vordergrund: Brillenetui, kaputtes Kunstleder mit Stoffresten geflickt; fehlender Bügel an Brillengestell durch Bügel von anderer Brille ersetzt, mit Sicherheitsnadel befestigt, Ausstellung gallerí one o one, Reykjavík 2000
18 Models of Resistance, Overgaden Kopenhagen, 2000, Gegenüberstellung von Objekten aus dem Tante Erika Bestand mit einer Dokumentation der Recyclingkultur in Christiania
19 Models of Resistance, Overgaden Kopenhagen
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Abb. 15-17, Foto: Ivar Brynjólfsson